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Das geballte Potenzial des Rheinlands

12 Finalisten der Wirtschaftspreise Rheinland | Wirtschaftsnacht Rheinland 2022

Über Wochen hatten sich Unternehmen aus dem Rheinland mit ihren Geschäftsideen bewerben können. Viele Bewerbungen gingen ein, zwölf von ihnen schafften es schließlich in das große Finale – die Wirtschaftsnacht Rheinland der „Kölner Stadt-Anzeiger Medien“.

Igus überzeugte die Jury mit seiner Idee, alte Energieführungsketten zu recyceln. Das Kölner Unternehmen gewann den Preis in der Kategorie „Nachhaltigkeit“. In der Rubrik „Digitales“ sicherte sich Trusted Shops aus Ehrenfeld den Spitzenplatz. Das Unternehmen hat ein Gütesiegel entwickelt, das sowohl Käufer:innen als auch Onlineshops schützt. Wirbauen.digital setzte sich in der Kategorie „Gründung“ durch. Das Start-up entwickelt digitale Lösungen für die Baubranche. Der Preis in der Kategorie „Technologie“ ging an die FirmaSumteq, die ein besonders effizientes und damit nachhaltiges Dämmmaterial aus Polymer herstellt.

Jeweils drei Finalist:innen in vier Kategorien stellten sich dem Wettkampf um den ersten Preis. Die Jury betonte dabei, wie knapp manche Entscheidungen ausgefallen seien. Denn an innovativen Ideen und Geschäftsmodellen hatte es bei den Bewerber:innen nicht gemangelt.

Kategorie „Nachhaltigkeit“

In der Rubrik „Nachhaltigkeit“ schaffte es AmaliTech unter die drei Finalisten. Das 2019 gegründete Unternehmen ermöglicht Menschen in Ghana und Ruanda eine digitale Weiterbildung und vermittelt IT-Fachkräfte an Unternehmen in Deutschland. Mona Schönfelder, verantwortlich für soziale Projekte bei AmaliTech, erklärt die Vision des Unternehmens: „Wir wollen eine Brücke zwischen den beiden Kontinenten schlagen. Auf der einen Seite Afrika, wo es viele gut ausgebildete Leute gibt. Auf der anderen Seite Europa, wo es einen wachsenden Mangel an IT-Fachkräften gibt.“ Viele Arbeiten in der IT könnten gut remote durchgeführt werden, da sei es egal, wo der Angestellte sitze.

Nicht nur Start-ups überzeugten mit starken Ideen. Auch den Ford-Werken in Köln gelang der Einzug ins Finale. Der Autohersteller hatte 2021 entschieden, Köln zum ersten E-Mobilitätszentrum für Ford in Europa zu machen. Investitionssumme: eine Milliarde Euro. Im Ford Cologne Electrification Center werden europaweit Elektrofahrzeuge entwickelt und produziert. Das erste Serienfahrzeug soll dort 2023 vom Band rollen.

Kategorie „Digitales“

Neben Gewinner Trusted Shops erreichten Pixum und der Ritterbach Verlag das Finale. Das Verlagshaus aus Erftstadt beeindruckte durch die Videoplattform „YoloMio“ auf der junge Menschen Jobs, Ausbildungsplätze und duale Studiengänge suchen können. Die Unternehmen wiederum können sich dort als attraktive Arbeitgeber präsentieren. Das Besondere: Die potenziellen Arbeitgeber stellen sich mit einem kurzen Video vor.

Daniel Attallah hat Pixum – das erste E-Commerce-Unternehmen Deutschlands der Online-Fotobranche – bereits 2000 gegründet. Kunden bestellen dort individualisierte Fotoprodukte via Internet.

„Es wäre wünschenswert, dass noch mehr Entscheider:innen aus der Wirtschaft – vor allem große Unternehmen des Rheinlands – an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Sie könnten damit die Vernetzung zwischen großen und neuen, digitalen Unternehmen etablieren“, erklärt Gründer und Geschäftsführer Attallah.

Er ist davon überzeugt, dass der Grad der Vernetzung unmittelbar mit der Innovationsfähigkeit zusammenhängt.

„In einer immer komplexeren Welt entstehen Innovationen sehr viel häufiger in vernetzten Umgebungen als im Labor.“

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Kategorie „Gründung“

bNear schaffte es ebenfalls in die Runde der letzten zwölf. Das 2022 in Köln gegründete Unternehmen hat das erste virtuelle Büro entwickelt. Damit bietet das Start-up eine räumliche Umgebung, die das Miteinander fördern soll – egal, ob die Menschen remote oder vor Ort arbeiten. bNear möchte mit seinem Ansatz effizientere Zusammenarbeit, zufällige Begegnungen, spontane Interaktionen und informellen Austausch ermöglichen. Die Anwendung lässt sich in das von vielen Unternehmen bereits genutzte Microsoft Teams integrieren.

REHUB kommt ebenfalls aus Köln hat sich jedoch auf die Baubranche und Stadtentwicklung spezialisiert. Shahin Farahzadi und Timo Schroeder leiten das 2021 gegründete Unternehmen. Ihre Vision: Sie wollen mit ihren Leistungen das digitale Planen und Bauen vorantreiben, um bezahlbare, umweltfreundliche und gleichzeitig hochwertige Architektur zu schaffen. Gemeinsam mit Firmen und Forschungsinstitutionen entwickeln sie in einem New Work Space in Köln-Deutz Ideen, die das Planen und Bauen verbessern sollen.

"Wir stehen in der gesamten Wirtschaft vor großen Aufgaben. Die Bewältigung des Klima- und Strukturwandels ist eine große Herausforderung, die nicht von einzelnen Unternehmen allein gelöst werden kann. Wir Unternehmer müssen enger zusammenrücken, Kooperationen suchen und gemeinsam genug Potenzial entwickeln, um Antworten zu finden. Veranstaltungen wie die Wirtschaftsnacht helfen beim Netzwerken und können Initiatoren für besagtes Zusammenrücken sein." (Timo Schroeder | Founder & Co-CEO)

Kategorie „Technologie“

Midel Photonics gelang der Einzug ins Finale in der Kategorie „Technologie“. Das Unternehmen ist ein Spin-off-Projekt der Universität Bonn. Das mehrfach ausgezeichnete Team besteht aus Physikern, die sich auf innovative Lasertechnologien spezialisiert haben. Durch angepasste Strahlformen ermöglichen sie effizientere Arbeitsschritte und neue Produktionsverfahren in der Industrie.

Urban Tree Tec gelang ebenfalls der Einzug ins Finale. Das Kölner Unternehmen produziert innovative Werkzeuge und ist der Erfinder des HydraulikBiber. Die Rodezange ist hydraulisch betrieben, arbeitet minimalinvasiv, spart Energie und ersetzt Rodungsmesser, für die sonst ein Bagger nötig wäre. Der Clou: Die Zange des Geräts ist einem Biberkiefer nachempfunden und damit besonders stark.

Fazit

Am Ende der Wirtschaftsnacht Rheinland erhielt pro Kategorie jeweils nur ein Unternehmen einen Preis. Verlierer gab es an diesem Abend jedoch keine. Denn alle Finalisten überzeugten mit eindrucksvollen innovativen, mutigen und nachhaltigen Ideen. Die Erkenntnis des Abends: Das Rheinland bietet ein enormes wirtschaftliches Potenzial.